Geld anlegen für Kinder
Sie sind auf der Suche nach einer Geldanlage für Ihre Kinder oder Enkelkinder? Sie möchten einen Überblick über die Möglichkeiten der Geldanlage für Kinder haben? Erfahren Sie mehr in diesem Beitrag.
Warum soll ich Geld anlegen für meine Kinder?
Wenn Eltern oder Großeltern für Ihre Kinder oder Enkelkinder Geld anlegen möchten, werden meistens folgende Ziel verfolgt:
- Geld für den Führerschein
- Geld für die Ausbildung
- Geld für die erste eigene Immobilie
Der Führerschein lässt sich vielleicht noch aus den laufenden Einnahmen finanzieren. Bei den Kosten für ein Studium oder das Eigenkapital für die erste eigene Immobilie ist langjähriges Sparen absolut erforderlich. Je früher man anfängt umso besser. Selbst kleine monatliche Beträge können über einen langen Zeitraum zu einem kleinen Vermögen anwachsen. Der Zinseszins entfaltet über eine lange Anlagedauer zusätzlich eine enorme Wirkung.
Welche Geldanlage für Kinder?
Aufgrund der genannten Sparziele wird das Geld also erst in vielen Jahren gebraucht. Somit liegt die Anlagedauer meist bei 15 – 25 Jahren. Zudem sollen meistens kleinere Beträge monatlich angelegt werden. Im Folgenden haben wir die Vor- und Nachteile der verschiedenen Möglichkeiten näher erläutern.
Das Sparbuch – Der Klassiker
Das klassische Sparbuch als Festgeldkonto oder auch Banksparplan genannt wird immer noch gerne benutz, um Geld für Kinder anzulegen. Leider liegen die Zinsen auf Sparbüchern fast bei 0 %. Aufgrund der jährlichen Preissteigerung geht über eine Anlagedauer von 20 Jahren viel Geld verloren. Bei einer jährlichen Preissteigerung von 2 %, verliert man über einen Zeitraum von 20 Jahren nahezu 50 % seiner Kaufkraft. Die vermeintliche Sicherheit wird somit teuer bezahlt.
Tagesgeldkonto für Kinder
In den letzten Jahren sind für die kurzfristige Geldanlage Tagesgeldkonten in Mode gekommen. Aufgrund der aktuellen Niedrigzinsphase sind hier aber nur sehr geringe Zinsen zu bekommen. Die tägliche Verfügbarkeit des Geldes entspricht auch nicht der gewünschten Anlagedauer und ist somit kein passendes Produkt.
Die Kinder-Sparpolice
Ebenfalls ein Klassiker ist der Sparvertrag als Versicherungslösung. Hier wird ebenfalls ein monatlicher Betrag gespart und vom Versicherer angelegt. Die jährliche Verzinsung liegt zwar aktuell bei etwa 3 %. Aufgrund der Kostenbelastung in der Versicherung liegt die Verzinsung nach Kosten aber nur bei 0 – 1 %. Alternativ besteht die Möglichkeit, dass nicht der Versicherer das Geld anlegt sondern der monatliche Sparbetrag in einem Investmentfonds oder in ein ETF angelegt wird. In der Kinder-Sparpolice haben Sie zusätzlich die Möglichkeit einen Versicherungsschutz einzubinden. Falls Sie als Eltern oder Großeltern versterben sollten, werden die Beiträge bis zu einem vereinbarten Zeitpunkt von der Versicherung weitergezahlt.
Was ist ein Sparplan bei Fonds?
Bei einem Sparplan mit Fonds wird ein Depot bei einer Bank eröffnet und der monatliche Betrag in einen oder mehrere Investmentfonds investiert. Die jährliche Rendite hängt vom ausgewählten Fonds ab. Die jährlichen Depotgebühren von 15- 60 EUR und der sog. Ausgabeaufschlag von bis zu 5 % reduzieren die Gesamtverzinsung.
Wie soll ich das Geld für meine Kinder anlegen?
Unsere Empfehlung ist ganz klar die Geldanlage in Investmentfonds. Aufgrund der langen Anlagedauer ist das Risiko sehr gering. Die Fondsanlage bietet zudem eine Rendite, die über der Inflationsrate liegt. Die Geldanlage in Fonds können Sie über eine Versicherung oder über einen Sparplan in einem Depot tätigen. Welche Möglichkeit besser ist, hängt von der Kostenbelastung der beiden Varianten ob und muss genau verglichen werden.
Oft werden uns zu den genannten Möglichkeiten folgende Fragen gestellt:
Kann ich für mein Enkel ein Sparbuch anlegen?
Wenn Sie auf den Namen ihres minderjährigen Enkels ein Sparbuch einrichten möchten, benötigen Sie die Geburtsurkunde und die Unterschriften der Erziehungsberechtigten. Zugriff auf das Geld haben nur die gesetzlichen Vertreter. Soll das Sparbuch bis zu einem bestimmten Alter geheim bleiben, können Sie einen Vertrag zugunsten Dritter einrichten. Wenn das Enkelkind bereits Kunde der Bank ist, werden hierfür weder Geburtsurkunde noch die Unterschrift der Eltern benötigt.
Was ist ETF sparen?
Beim ETF sparen investieren Sie in einen Exchange Traded Fund (ETF). Das ist ein Investmentfonds, der die Wertentwicklung von bestimmten Börsen-Indices nachbildet. Hier kommen z.B. der deutsche Aktienindex (DAX) der europäische Aktienindex (EUROSTOXX) oder ein weltweiter Index (MSCI World Index) in Frage. Ein Index soll die wirtschaftliche Leistung eines bestimmten Landes, einer bestimmten Region oder einer bestimmten Branche nachbilden. Der deutsche Aktienindex (DAX) besteht z.B. aus den 30 größten börsennotierten Unternehmen Deutschlands. Die Größe des Unternehmens wird anhand der sog. Marktkapitalisierung ermittelt und regelmäßig angepasst. Im Gegensatz zum klassischen Investmentfonds sorgt also nicht der Fondsmanager (aktives Management) sondern das Regelwerk des Index für die Zusammenstellung des Fonds (sog. passives Management).
Was ist ein Depot bei der Bank?
In einem Wertpapierdepot werden alle Ihre Wertpapiere (Fonds, Aktien, Renten etc.) zentral verwaltet. Üblicherweise können Sie über einen Online-Zugang die Wertpapiere in Ihrem Depot einsehen und Käufe bzw. Verkäufe tätigen. Die depotführende Bank führt ihren eingerichteten Sparplan jeden Monat automatisch aus. Deshalb existiert zu Ihrem Wertpapierdepot immer ein zugehöriges Referenzkonto, auf das die monatlichen oder einmaligen Geldbeträge überwiesen werden müssen.
Was ist der Zinseszins-Effekt?
Der Zinseszinseffekt läßt sich am einfachsten mit einem Zahlenbeispiel verdeutlichen. Legt man einen bestimmten Betrag über 15 Jahre mit 5 % an, erhöht sich der Betrag um 107 %. Legt man den gleichen Betrag über 25 Jahre mit 5 % an, erhöht sich der Betrag um 238 %. Bei längeren Laufzeiten sind die Unterschiede noch extremer. Eine längere Laufzeit wirkt sich also überproportional auf die Wertentwicklung aus. Das bedeutet, dass man möglichst früh mit dem Sparen anfangen sollte.
Fazit:
Sie sollten sich schon früh mit dem Geld anlegen für Kinder beschäftigen. Lange Laufzeiten und die richtige Produktwahl können am Ende große Unterschiede machen. Versprochene Renditen sollten hinterfragt werden. Zudem sollte die Kostenbelastung des ausgewählten Sparvertrages genau unetrsucht werden. Da meist nur kleine Beträge angelegt werden, wirken sich zu hohe Kosten besonders stark auf die Wertentwicklung aus.